Die Flaßhofstraße in Oberhausen: Zwischen Rotlicht und Historie.
Christian Flaßhof – ein Pionier der Industrialisierung in Oberhausen.
Kaum eine Straße in Oberhausen sorgt für so viel Gesprächsstoff wie die Flaßhofstraße, Namensgebung am 1. April 1921, in der Innenstadt. Ihr Ruf ist geprägt von ihrem Status als Zentrum des Rotlichtmilieus, was immer wieder Debatten und kontroverse Diskussionen auslöst. Doch nur wenige wissen, dass die Straße eine bedeutende historische Verbindung hat: Sie trägt den Namen von Christian Flaßhof, einem Pionier der Industrialisierung in Oberhausen.
Vom Kohlefunden zur Zeche Concordia
Christian Flaßhof spielte eine zentrale Rolle in der Entstehungsgeschichte des Bergbaus in der Region. Im Jahr 1845 führte er gemeinsam mit seinem Schwager Jobst Waldhausen und dem Verwandten Wilhelm Lueg auf dem heutigen Gebiet von Oberhausen die sogenannten Lipperheide-Bohrungen durch. Diese Bohrungen führten zu einem bahnbrechenden Fund: Kohle. Der Fund markierte den Beginn der Industrialisierung in Oberhausen und mündete in die Gründung der Zeche Concordia, die über Jahrzehnte eine der wichtigsten Bergbauanlagen der Stadt wurde.
Zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Heute erinnert der Name der Straße an diesen historischen Meilenstein, auch wenn das Bild der Flaßhofstraße von einer ganz anderen Seite der Stadt geprägt ist. Die Diskussionen über die soziale und wirtschaftliche Bedeutung der Straße zeigen die Spannungen zwischen ihrer Vergangenheit und ihrem heutigen Erscheinungsbild.
Während die Flaßhofstraße vielen ein Dorn im Auge ist, bleibt ihre Verbindung zur Gründungsgeschichte der Stadt ein faszinierendes Kapitel. Vielleicht lohnt es sich, bei zukünftigen Diskussionen über die Straße auch an ihre historischen Wurzeln zu erinnern – und damit einen anderen Blick auf ihre Bedeutung für Oberhausen zu werfen.